Pure Erleichterung
VG Elmshorn feiert schwer erkämpften Heimsieg gegen Wiker SV / Dernehl verletzt
Wie ein kleiner Junge, dessen sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen ist, sprang Michael Behrmann jubelnd und mit den Armen nach oben gestreckt mehrfach auf der Stelle. Viele seiner Spielerinnen taten es dem Trainer der Volleyball Gemeinschaft Elmshorn (VGE) gleich, als der 3:2-Heimerfolg gegen den Wiker SV (endlich) besiegelt war. Tatsächlich dürfte sich Behrmann in jenem Moment nichts mehr gewünscht haben als diesen einen erfolgreich versenkten Schmetterball von Anja Svensson zum 15:10 im Tie-Break.
Mehr als zwei Stunden höchster Konzentration und Anspannung, gepaart mit Hochphasen und Rückschlägen entluden sich beim Regionalliga-Coach und seinem Team nun binnen weniger Sekunden. Natürlich wären ihm ein „glattes 3:0“ und damit drei Zähler lieber gewesen. Nach der 0:3-Pleite zum Jahresauftakt in Parchim „war das hier aber wichtig, dass wir im fünften Satz wieder so aufstehen“, meinte Behrmann, der die Leistung seiner Auswahl im Entscheidungssatz schlicht „überragend“ fand.
Elmshorner Mut wird wieder belohnt
Trotz eines verspielten 0:2-Vorsprungs, eines immer stärker werdenden Gegners sowie drei verschlagenen Aufgaben zu Satzbeginn kämpften sich die Elmshornerinnen – gerade noch rechtzeitig – zurück in die Partie. „Weil wir wieder mutig waren“, betonte der VGE-Coach.
Angeführt von einer starken Mareile Sell im Block, schien die VGE die Negativerlebnisse der vergangenen zwei Durchgänge, als den Gastgeberinnen die wuchtig und präzise gespielten Bälle des WSV phasenweise nur so um die Ohren flogen, endlich abgeschüttelt zu haben. Die gut 70 Zuschauer am Koppeldamm schrien und trommelten auch die letzten Restzweifel am eigenen Spiel, das zwei Durchgänge so gut funktioniert hatte, aus der Halle.
„Wik steht nicht umsonst da oben. Wenn du die dann aufbaust in dem Gefühl, das hier eigentlich im Griff zu haben, geht so ein Satz ganz schnell weg“, hatte Behrmann insbesondere fehlende Leichtigkeit und „Schönspielerei“ als Ursachen für den Bruch in den Durchgängen drei und vier ausgemacht.
Nur zu gern hätte er in dieser Phase auf die zuletzt formstarke Hannah Dernehl zurückgegriffen. Die allerdings beobachtete das Geschehen nur von der Bank aus – gestützt von Krücken. Aufgrund eines Bänderrisses, den sie sich am Donnerstag im Training zugezogen hat, fällt die 18-Jährige wohl mehrere Wochen aus. Gefreut hat sich die Außenangreifern dennoch über den Sieg. Wenn auch ohne Jubelsprünge.
Quelle: Elmshorner Nachrichten vom 14. Januar 2019





