Die Rückkehrerin im Höhenflug
Neuzugang Marie Hoffmann ist schnell zur festen Größe geworden
Abseits des Feldes gibt sich Marie Hoffmann bescheiden – besonders was die eigenen Ambitionen auf Spielzeit angeht. Doch vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den Tabellenvierten SC Alstertal-Langenhorn (15 Uhr, Boje-C.-Steffen-Gemeinschaftsschule) setzt bei den Regionalliga-Frauen der Volleyball-Gemeinschaft Elmshorn Trainer Michael Behrmann auf die 24 Jahre alte Mittelblockerin, die im Sommer vom TuS Esingen gekommen ist. Zurück gekommen ist, um genau zu sein, denn Hoffmann hat als Jugendliche bei der VGE mit dem Pritschen, Baggern und Schmettern begonnen.
„Ich wollte mich eigentlich hinten an stellen. Dass ich so viele Spiele durchspiele, hatte ich nicht erwartet“, sagt die gelernte Physiotherapeutin, die sich die Position im Mittelblock zumeist mit Kim Deutschendorf teilt. Die routinierte Silvia Boyens steht als Back-up und mehr bereit.
Letztendlich ist es von Behrmann aber nur konsequent, diese Linie zu verfolgen. Ehemalige Elmshorner Jugendspielerinnen wieder für die VGE zu begeistern, war eines seiner Ziele beim Amtsantritt. Nach Berit Jensen im vergangenen Jahr, waren es nun Hoffmann und die zurzeit verletzte Leonnie Mari Schwarzer, die diesem Ruf folgten. Zuletzt kam aus dieser Reihe noch als dritte Zuspielerin Katharina Klein, die aktuell aber Britta Schümann und Julia Overbeck auf dem Regieposten vor sich hat.
Drei Jahre waren Hoffmann und Schwarzer beim TuS Esingen, nachdem sich ihre damalige Mannschaft in Elmshorn praktisch aufgelöst hatte. „Wir haben dort viel gelernt. Es war eine tolle Übergangslösung“, so Hoffmann. Dann war die Sehnsucht zur Rückkehr groß. „Da passte es gut, dass Mikel (Michael Behrmann, die Red.) uns angeschrieben hat“, sagt sie. Direkt abgesprochen hätten sie sich nicht, betont Hoffmann, aber: „Wir haben beide den gleichen Gedanken gehabt. Unser Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft.“
Das Spiel in der vierten Liga ist deutlich schneller als in der Verbandsliga Hamburg. Das gilt natürlich besonders für eine Mittelspielerin wie Marie Hoffmann. „Im Block kam ich anfangs nicht hinterher“, gibt sie zu. Mittlerweile stimmte das Timing aber deutlich öfter. Und im Schnellangriff hat sie sich folgenden Merksatz zu Herzen genommen: „Einfach nicht darüber nachdenken, sondern laufen.“
Die Fitness für bis zu fünf Sätze holt sich Hoffmann nicht im Mannschaftstraining. Sie reitet und kann als Physiotherapeutin nach der Arbeit auch die Kraftgeräte in der Praxis für den Muskelaufbau nutzen. „Für eine Mittelblockerin bin ich nicht so groß, da muss ich eben höher springen“, sagte die 1,76 Meter messende Elmshornerin.
Mit ihrem medizinischen Wissen ist Hoffmann innerhalb der Mannschaft natürlich nicht nur rein sportlich hoch angesehen. Nicht selten komme von Mitspielerinnen die Nachfrage, ob sie bei einem Zieperlein mal nachfühlen oder einen bestimmten Muskel vor der Partie tapen könne. Solche Bitten schlägt sie natürlich nicht ab. „Es macht ja auch Spaß“, sagt die Elmshornerin, die selten um eine Antwort verlegen ist. Nur die Einschätzung des kommenden Gegners SC Alstertal-Langenhorn fällt ihr schwer. Dahingehend ist die Regionalliga Nord eben noch Neuland.
Quelle: Elmshorner Nachrichten vom 01.11.2019, Michael Bunk





